Nur allzuoft wird in Europa die traditionelle chinesische Medizin (TCM) mit Akupunktur gleichgesetzt und identifiziert. Das liegt wohl daran, daß die Akupunktur, das erste Verfahren der TCM war, das im Westen bekannt wurde.

Die Akupunktur ist nur eine von fünf Säulen der chinesischen Medizin.

Tatsächlich spielt die Akupunktur in der TCM eine wichtige Rolle. In manchen Fällen reicht die Akupunkturbehandlung allein jedoch nicht aus. Deshalb wird sie mit den anderen Behandlungsmethoden kombiniert, meistens mit der chinesischen Arzneimitteltherapie.

1. Chinesische Arzneimitteltherapie

Im Westen wird hiebei meist von Chinesischer Kräutertherapie gesprochen. Pflanzliche Arzneimittel stellen zwar den größten Teil der Wirkbestandteile dar, es kommen aber auch tierische und mineralische Arzneimittel zur Anwendung.

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2. Akupunktur

Die Akupunkturbehandlung richtet sich nach der Diagnose (bzw. dem Disharmoniemuster). Die chinesische Diagnostik berücksichtigt unter anderem die Vorgeschichte, den Zungen – und Pulsbefund. Ziel der Akupunkturbehandlung ist es, den gestörten Energiefluß zu regulieren.
Die Akupunkturpunkte liegen auf sogenannten Leitbahnen (Meridianen). Pro Behandlung werden etwa 1 bis 10 Nadeln gesetzt.

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Moxibustion

Die Wärmebehandlung spezieller Akupunkturpunkte durch die Verbrennung des Beifuss-Krautes stärkt die Energie, bringt das Qi in Bewegung, lindert Schmerzen, fördert Entspannung und leitet Kälte aus.

3. Manuelle Therapie

Hierbei handelt es sich um eine Massagetechnik, bei der die aus der Akupunktur bekannten Reflexpunkte stimuliert werden. Der regelmäßige Qi-Fluß im Körper soll dadurch gefördert, das Qi an geschwächten Stellen gestärkt und Blockaden des Energieflusses gelöst werden.

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Schröpfen

Beim Schröpfen werden erhitzte Gläser auf bestimmte Körperpartien gestülpt. Durch den Sog des Vakuums entstehen schmerzlose Blutergüsse. Das Schröpfen fördert den Qi- und Blutfluß bei Schmerzen und zerstreut Wind und Kälte.

Gua Sha

Durch Schaben der Haut, etwa entlang der Leitbahnen am Rücken, wird eine lokale Hautreizung erzeugt. Dieses Schaben kann von einer leichten Hautrötung bis zum leichten Bluten begleitet werden. Durch die so herbeigeführte Öffnung der Leitbahnen wird negative Energie (Sha), z.B. in Form von Kälte, aus dem Körper ausgeleitet. Diese Methode wird sehr häufig bei Erkältungserkrankungen eingesetzt. Traditionell findet Gua Sha auch bei einer so genannten Blutstase, bei Qi-Stagnation, Schmerz und Schwellungen Anwendung.

4. Diätetik

Die Gesundheit ist wesentlich von der Ernährung abhängig. Die TCM beschreibt, wie die einzelnen Nahrungsmittel energetisch auf den Körper einwirken. Eines der Grundprinzipien dabei lautet, dass Hitze abgekühlt und Kälte erwärmt werden muss.

5. Qi Gong / Taiji Chuan

Hierbei handelt es sich um Körperübungen, die durch sanfte Bewegungen, harmonische Atmung und geistige Konzentration charakterisiert sind. Als wesentlicher Bestandteil der TCM dient die „Arbeit mit der Energie“ der Verbesserung und dem Erhalt von Gesundheit und Wohlbefinden.


Welche Krankheiten können mit der TCM behandelt werden?

  • Schmerzsyndrome (z.B. Schmerzen am Bewegungsapparat, Fibromyalgie, Migräne, Trigeminusneuralgie, Leibschmerzen, Herzschmerzen)
  • Einnässen bei Kindern
  • Allergien – Heuschnupfen, allergisches Asthma
  • Lähmungen u. Schmerzsyndrome nach Schlaganfall
  • Hautkrankheiten: Neurodermitis, Psoriasis, Akne, Gürtelrose
  • Frauenkrankheiten, Kinderwunsch
  • Multiple Sklerose
  • Nikotinsucht, Übergewicht
  • Lungen-Erkrankungen
  • Begleittherapie bei Patienten, die Chemotherapie oder eine Bestrahlung erhalten